Koppke, Rudi

Rudi Koppke
* 03.02.1917 in Falkenburg (Kreis Bromberg)
† 05.09.1982 in Sonderburg (Dänemark)
Vater: Arthur Hermann Heinrich Koppke
Mutter: Frieda Agnes, geb. Krakowski

Biografie

Rudi Artur Koppke wurde am 3. Februar 1917 in Falkenburg, Kreis Bromberg, geboren. Nach Ende des Ersten Weltkrieges musste seine Familie Westpreußen verlassen und erreichte schließlich Berlin, wo Rudi Koppke aufwuchs. Das Reifezeugnis erhielt er am 16. September 1936 an der Oberrealschule Berlin-Pankow. Nach seinem Abitur folgten die Arbeitsdienstzeit und zwei Jahre Militärdienst beim Luftwaffen-Bodenpersonal.

Am 1. April 1939 wurde er in Berlin-Pankow als Stadtinspektor-Anwärter angestellt. Nur wenige Monate später musste er bei Kriegsbeginn einrücken. Er nahm als Kompaniechef im Zweiten Weltkrieg an Feldzügen in Holland, Belgien, Frankreich und Russland teil; dabei wurde er dreimal verwundet. Während eines Sonderurlaubs heiratete er seine Frau Gisela, geb. Köhlbrandt. Am 27. Januar 1943 wurde Sohn Carsten in Hameln geboren.

Aus der Kriegsgefangenschaft bei den Amerikanern kehrte er im September 1945 heim und arbeitete zunächst in der Molkerei seines Schwiegervaters. Schon bald darauf wurde er als Stadtinspektor bei der Stadt Hameln eingestellt, wo er zuletzt als Büroleiter und Oberamtmann tätig war. Nebenbei besuchte er die Verwaltungsakademie Hannover. Er war ferner Dozent an der Niedersächsischen Gemeindeverwaltungs- und Sparkassenschule Hannover sowie an den Städtischen Handelsschulanstalten Hameln.

Er bewarb sich um die vakante Bürgermeisterstelle in Kirchberg und setzte sich unter mehr als 300 Bewerbern durch. Am 21. März 1957 wurde Rudi Koppke zunächst für eine achtjährige Amtszeit zum Stadt- und Amtsbürgermeister in getrennten Sitzungen des Stadtrates und der Amtsvertretung gewählt. Am 3. Mai 1957 erfolgte die Amtseinführung. Damit war die seit Kriegsende aufgehobene Personalunion wieder hergestellt. Am 4. Dezember 1964 wurde er für eine diesmal zwölfjährige Amtszeit wiedergewählt. Im Zuge der Verwaltungsreform und der Neubildung der Verbandsgemeinden hatte der Verbandsgemeinderat eine Neuwahl vorzunehmen, die am 7. Dezember 1970 stattfand. Auch hier setzte sich Rudi Koppke durch. Noch am gleichen Tag erfolgte seine Einführung als Bürgermeister der nunmehr 40 Ortsgemeinden umfassenden Verbandsgemeinde Kirchberg.

Am 2. August 1976 wurde Rudi Koppke in einer gemeinsamen Sitzung von Stadtrat und Verbandsgemeinderat für eine weitere Amtszeit zum gemeinsamen hauptamtlichen Bürgermeister gewählt. Mit Wirkung zum 1. März 1980 trat Rudi Koppke in den Ruhestand. Der Verbandsgemeinderat hatte zu diesem Zeitpunkt auch die Personalunion beendet. Am 4. März 1980 wurde er zum ehrenamtlichen Stadtbürgermeister gewählt und auch ernannt. Sein Sohn Carsten wurde sein Nachfolger als Bürgermeister der Verbandsgemeinde. Noch während seiner Amtszeit als Stadtbürgermeister verstarb Rudi Koppke am 5. September 1982 an seinem Urlaubsort in Dänemark.

Rudi Koppkes erfolgreiches, über ein Vierteljahrhundert dauerndes Wirken in der „Stadt auf dem Berge“ mag durch folgende Stichworte beschrieben werden: Bau des Schulzentrums mit Realschule sowie Hallen- und Freibad, Erschließung des Stadtteils „Helzenbach“, Erschließung des Industriegebietes an der B 421, Bau der Stadthalle und Begründung der Städtepartnerschaft mit dem französischen Villeneuve l’Archevêque. Das Zusammenwachsen der aus 40 Ortsgemeinden geschaffenen Verbandsgemeinde Kirchberg lag ihm besonders am Herzen.

Literatur

  • Hans Dunger, Die Kirchberger Bürgermeister seit 1800 (Band 11 der Schriftenreihe zur Geschichte der Stadt Kirchberg), Kirchberg 2009, S. 284-303.

Dr. Hans Dunger, Kirchberg
Heft 147 | Stand: 09/2011