Havenstein, Otto Berthold

Otto Berthold Havenstein
* 04.09.1867 in Kirchberg/Hunsrück
† 22.07.1945 in Coburg
Vater: Michael Friedrich Havenstein
Mutter: Charlotte, geb. Schüler

Biografie

Otto Berthold Havenstein wurde am 4. September 1867 im Kirchberger Rathaus geboren. Er war das zweite von fünf Kindern des damaligen Kirchberger Stadt- und Landbürgermeisters Michael Friedrich Havenstein; seine Mutter Charlotte war die Tochter des Büchenbeurener Kaufmanns und Gutsbesitzers Johann Ferdinand Schüler. Sein Vater war seit dem 2. Januar 1863 Bürgermeister in Kirchberg. Im März 1876 erfolgte der Umzug nach Barmen, wo Vater Havenstein zum hauptamtlichen Beigeordneten gewählt worden war. Ottos Vater starb allerdings bereits am 22. November 1879.

Otto Havenstein besuchte Gymnasien in Barmen und Bonn und legte Ostern 1888 die Reifeprüfung ab. Anschließend erfolgte bis 1891 ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Bonn und München. Am 2. Juli 1891 folgte die erste juristische Staatsprüfung. Nach Jahren am Landgericht Bonn legte er am 18. Juli 1896 sein Examen als Gerichtsreferendar ab. Anschließend war er bei der Stadtverwaltung Barmen tätig. Im September 1898 wurde er zum zweiten Bürgermeister der Stadt Forst östlich Cottbus in der Lausitz gewählt, wo er am 2. Januar 1899 seinen Dienst antrat. Im September 1903 treffen wir ihn als Stadtrat in Breslau.

Am 5. Mai 1906 erfolgte die Wahl zum Bürgermeister der Stadt Oberhausen, wo am 16. August 1906 die Amtseinführung erfolgte. Am 19. April 1910 wurde ihm der Titel „Oberbürgermeister“ verliehen. Während seiner Amtszeit wuchs Oberhausen von etwa 52.000 auf gut 190.000 Einwohner. Kurz vor dem Ende seiner Amtszeit erfolgte Anfang August 1929 die Bildung von Groß Oberhausen durch den Zusammenschluss der Städte Oberhausen, Sterkrade und Osterfeld. Auf eigenen Antrag wurde er am 2. Februar 1930 in den Ruhestand versetzt. Am 25. Februar 1930 wurde ihm das Ehrenbürgerrecht der Stadt Oberhausen verliehen.

Im Zuge der Besetzung des Rheinlandes war er am 15. Februar 1923 verhaftet und ausgewiesen worden. Erst gut zwei Jahre später kehrte am Mitte Mai 1925 zurück und nahm am 13. Juni 1925 wieder seinen Dienst auf.

Von August 1914 bis Juli 1916 war er zum Militär- bzw. Kriegsverwaltungsdienst eingezogen. Kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges starb er am 22. Juli 1945 in Coburg.

Otto Havenstein hatte am 11. Januar 1897 in Bösewig (nahe der Lutherstadt Wittenberg) Elisabeth Griehl geheiratet, die Tochter eines von dort stammenden Gutsbesitzers.

Literatur

  • Hans Dunger, Die Kirchberger Bürgermeister seit 1800, Kirchberg 2009 (Band 11 der Schriftenreihe zur Geschichte der Stadt Kirchberg), S. 400-403.
  • Horst Romeyk, Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816 – 1945, Düsseldorf 1994 (Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Landeskunde LXIX).
  • Weitere Information stammen aus dem Archiv der Stadt Oberhausen.

Dr. Hans Dunger, Kirchberg
Heft 149 | Stand: 07/2012