* 30.10.1834 in Kirchberg (Hunsrück)
† 05.01.1917 in Straßburg
Vater: Friedrich Back
Mutter: Louise, geb. Röchling
Biografie
Otto Back wurde am 30. Oktober 1834 in Kirchberg als fünftes Kind des evangelischen Pfarrers und Kirchenhistorikers Friedrich Back und dessen Ehefrau Louise geb. Röchling geboren. Otto Back zog mit seinen Eltern zunächst im Jahre 1837 nach Gödenroth und schließlich 1842 nach Kastellaun, wo der Vater jeweils eine Pfarrstelle inne hatte. Nach dem dortigen Besuch der Volksschule besuchte er die Gymnasien in Trarbach und Koblenz, wo er im Herbst 1854 sein Abitur bestand. Er studierte an den Universitäten Erlangen, Berlin und Bonn. Auf Wunsch des Vaters begann er mit dem Studium der Theologie, wechselte aber nach kurzer Zeit zur Rechtswissenschaft über. Nach seinem Examen als Gerichtsreferendar trat er in die Verwaltung ein und wurde noch als Regierungsreferendar am 9. Februar 1864 als besoldeter Beigeordneter der Stadt Barmen eingeführt. Im Jahre 1866 bestand er die Prüfung als Regierungsassessor.
Am 15. August 1867 wurde ihm die Verwaltung seines Heimatkreises Simmern übertragen. Otto Back hatte sich in Simmern als Landratsamtsverwalter bewährt. Daher wurde er am 1. Juli 1868 vom Preußischen König Wilhelm I. zum Landrat des Kreises Simmern ernannt, wo seine besondere Fürsorge der Landwirtschaft, dem Schulwesen und dem Wegebau galt.
Während des deutsch-französischen Krieges wurde er als Premierleutnant der Landwehr in Elsaß-Lothringen eingesetzt. Ende Februar 1871 nahm er seinen Dienst in Simmern wieder auf. Der deutsch-französische Krieg war jedoch zum beruflichen Wendepunkt in seinem Leben geworden. Im April 1872 kehrte er in die Verwaltung des eroberten Reichslandes zurück. Otto Back wurde zunächst Kaiserlicher Polizeidirektor in Straßburg. Bereits am 12. April 1873 wurde er als Kommissar für die Verwaltung der Stelle eines Bürgermeisters von Straßburg ernannt. Bis zum 25. April 1880 nahm er diese Stelle wahr. Nach 1880 wurde er Bezirkspräsident des Unterelsaß. Am 29. Juli 1886 kehrte er auf den Bürgermeistersessel in Straßburg zurück, diesmal nicht nur ernannt, sondern vom Stadtrat gewählt.
Er wurde dreimal wiedergewählt und schied auf eigenen Antrag am 29. Oktober 1906 aus dem Amt des Straßburger Oberbürgermeisters aus. In seinem vorletzten Amtsjahr als Bürgermeister von Straßburg wurde Back im Jahre 1905 noch zum „Wirklichen Geheimen Rat“ ernannt, womit auch die Anrede „Excellenz“ verbunden war.
Backs besonderes Augenmerk galt der Stadterweiterung weit über die vorhandenen Befestigungsanlagen hinaus und der Rheinbegradigung mit dem Bau des Hafens. Als beispielhaft gelten Backs Leistungen auf dem Gebiet des Unterrichtswesens, der Pflege von Kunst und Wissenschaft und des Sozialwesens. In seiner Zeit wurden zahlreiche alte, unbewohnbare Häuser abgerissen, um Straßendurchbrüche in der Straßburger Altstadt vornehmen zu können.
Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt übernahm Otto Back trotz seines hohen Alters von 76 Jahren im Jahre 1910 noch die Aufgabe des Kurators der Kaiser-Wilhelm-Universität in Straßburg. 1911 wurde er vom Kaiser zum Mitglied der Ersten Kammer des auf Grund der neuen Verfassung ins Leben gerufenen Landtages ernannt, welche ihn zu ihrem ersten Präsidenten wählte. Von der Straßburger Universität wurde er sowohl zum Ehrendoktor der Medizin als auch zum Ehrendoktor der Theologie ernannt. Otto Back starb am 5. Januar 1917 in Straßburg. Er ist dort auf dem West-Friedhof beerdigt.
Zu Beginn der Barmer Zeit hatte er im Jahre 1864 Auguste Timme aus Koblenz geheiratet, die jedoch bereits 1868 in Simmern starb. Aus dieser Ehe stammt eine Tochter. 1870 heiratete er in zweiter Ehe Luise Huesgen aus Traben, die ihm drei weitere Töchter und drei Söhne schenkte.
Literatur
- Hans Dunger, Die Kirchberger Bürgermeister seit 1800, Kirchberg 2009 (Band 11 der Schriftenreihe zur Geschichte der Stadt Kirchberg), S. 386-399.
- Landkreis Simmern, Bonn 1967, S. 91f.
Dr. Hans Dunger, Kirchberg
Heft 142 | Stand: 01/2010