Koppke, Carsten

Carsten Koppke
* 27.01.1943 in Hameln
† 18.02.2010 in Koblenz
Vater: Rudi Koppke
Mutter: Gisela, geb. Köhlbrandt

Biografie

Carsten Koppke wurde am 27. Januar 1943 in Hameln an der Weser geboren. Von Ostern 1949 bis Ostern 1953 besuchte er die Volksschule Emmern bei Hameln. Bis 1957 war er Schüler des Schillergymnasiums in Hameln. Nachdem sein Vater Rudi Koppke Bürgermeister in Kirchberg geworden war, erfolgte im Mai 1957 der Umzug auf den Hunsrück. Er besuchte ab Juni 1957 das Gymnasium in Simmern, wo er am 2. März 1962 das Abitur bestand.

Es folgte das Studium der Rechtswissenschaft, zunächst mit jeweils zwei Semestern an der Universität Hamburg und an der Freien Universität Berlin. Die letzten fünf Semester verbrachte er an der Universität Köln, wo er am 27. Juni 1967 die erste juristische Staatsprüfung bestand. Am 2. November 1967 wurde er zum Referendar ernannt. Stationen des juristischen Vorbereitungsdienstes waren die Stadtverwaltung Köln, das Amtsgericht Lindlar, die Staatsanwaltschaft Köln sowie das Verwaltungs- und Landgericht Köln. Am 18. März 1971 bestand er die zweite juristische Staatsprüfung in Düsseldorf.

Am 28. April 1971 wurde er Regierungsassessor und Regierungsrat des Landes Rheinland-Pfalz bei der Kreisverwaltung in Simmern und dem Polizeipräsidium Koblenz, wo er ständiger Vertreter des Polizeipräsidenten war. Am 3. November 1973 wurde er Kreisrechtsrat des Rhein-Hunsrück-Kreises in Simmern, wo er schließlich am 1. Januar 1979 zum Kreisrechtsdirektor befördert wurde.

Der Kirchberger Verbandsgemeinderat wählte ihn am 7. Dezember 1979 zum Bürgermeister und damit Nachfolger seines Vaters Rudi Koppke. Vereidigung und Amtseinführung erfolgten am 3. März 1980. Am 21. Dezember 1989 wurde er vom Verbandsgemeinderat wiedergewählt. Nach Änderung des kommunalen Wahlrechts erfolgte am 27. Juni 1999 die Urwahl durch die Bevölkerung der Verbandsgemeinde. Ein Jahr vor Ablauf dieser achtjährigen Amtszeit trat er mit Wirkung zum 28. Februar 2007 in den Ruhestand. Am 18. Februar 2010 erlag Carsten Koppke in einem Koblenzer Krankenhaus einem Krebsleiden. Seit 14. April 1992 war er mit Gerlinde, geb. Westphalen, verheiratet.

In der 27jährigen Amtszeit von Carsten Koppke wurden die Anbauten am Rathaus aufgestockt, um der wachsenden Verbandsgemeindeverwaltung genug Räumlichkeiten zu verschaffen. Anfang der 1990er Jahre erfolgte die vollständige Entkernung des Rathausaltbaus.

Das moderne Verbundnetz, das heute die Wasserversorgung der Verbandsgemeinde mit Hunsrücker Wasser sichert, geht auf Koppkes unermüdliches Schaffen zurück. Bis zur Jahrtausendwende war es ihm gelungen, alle 40 Ortsgemeinden an eine moderne, dem Stand der Technik entsprechende biologische Kläranlage anzuschließen. Seine besondere Anerkennung erfuhren die Feuerwehrleute in seiner Verbandsgemeinde; er bezeichnete die Feuerwehren als „eine wunderbare Bürgerinitiative zum Schutze unserer Dörfer“. Das Konversionsprojekt Flughafen Frankfurt-Hahn war wohl sein wichtigstes Arbeitsfeld: Zunächst bis zu deren Abzug die Zusammenarbeit mit den amerikanischen Freunden. In den 1990er Jahren waren dann die Probleme durch den starken Aussiedlerzuzug zu bewältigen.

Binnen weniger Jahre stieg die Einwohnerzahl der Verbandsgemeinde von gut 15.000 auf fast 21.000. Koppke sah im Engagement der FRAPORT AG im Jahre 1998 die eigentliche Geburtsstunde des Flughafens Frankfurt-Hahn. In seiner Funktion als Bürgermeister war er auch Verbandsvorsteher des Zweckverbandes Flughafen Frankfurt-Hahn, der Wasser-Zweckverbände Hunsrück I und II und des Abwasserverband Gemünden sowie Vorsitzender der Volkshochschule Hunsrück.

Literatur

  • Hans Dunger, Die Kirchberger Bürgermeister seit 1800 (Band 11 der Schriftenreihe zur Geschichte der Stadt Kirchberg), Kirchberg 2009, S. 304-325.

Dr. Hans Dunger, Kirchberg
Heft 148 | Stand: 12/2011