Heß, Peter Wilhelm

Peter Wilhelm Heß
* 13.03.1844 in Altweidelbach
† 27.10.1924 in Frankfurt/M.
Vater: Johann Wilhelm Heß
Mutter: Maria Margaretha, geb. Kunz

Biografie

Peter Wilhelm Heß wurde als zweites von sieben Kindern des Landwirts Johann Wilhelm Heß und seiner Ehefrau Maria Margaretha geb. Kunz am 13. März 1844 in Altweidelbach geboren. Traditionsgemäß war ihm damit die Übernahme des elterlichen Hofes verwehrt, der an seinen älteren Bruder Peter (* 1841, † 1898) überging. Auch die Schwester Louisa (* 1846, † 1889) , die den Altweidelbacher Förster Peter Stephan heiratete, lebte im Elternhaus, während die übrigen Schwestern nach auswärts heirateten. Bruder Jacob (* 1849, † 1853) verstarb mit drei Jahren, Bruder Martin (* 1860, † 1941) wurde Förster.

Nach dem Besuch der Dorfschule wechselte Peter Wilhelm zur Höheren Bürgerschule nach Simmern und war später Schüler einer höheren Schule in Koblenz. Der Simmerner Pfarrer Johannes Karl Praetorius unterwies ihn in den Fächern Latein und Griechisch. Im Alter von 19 Jahren wurde er zum einjährigen Militärdienst eingezogen und begann anschließend sein Theologiestudium in Utrecht und Bonn. Seine erste theologische Prüfung legte Heß 1868 in Koblenz ab, danach war er zunächst als Lehrer in Kettwig angestellt. Nach der zweiten Prüfung 1869, die ebenfalls in Koblenz stattfand, trat er 1870 eine Stelle als „Domcandidat“ an der Petrikirche in Bremen an. Sein Status als Pfarrer im Hilfsdienst endete mit seiner Ordination in dieser Kirche am 13. März 1871. Von 1874 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1917 war er als Pfarrer in Baumholder tätig und ab 1910 auch als Superintendent der Synode St. Wendel.

Bereits während seiner Bremer Zeit veröffentlichte Peter Wilhelm Heß ein kleines Buch mit dem Titel „Einige Zeitgedichte“, 1876 erschien in Baumholder das Gedichtbändchen „Sehnsucht und Erfüllung“. Aus der Ehe mit der aus Baumholder stammenden Auguste Mathilde geb. Ugé gingen drei Kinder hervor. Die Tochter Bertha Johanna wurde eine bekannte Malerin, der Sohn Otto anthroposophischer Arzt in Stuttgart, und die Tochter Auguste lebte mit ihrem Mann in Darmstadt.

Peter Wilhelm Heß verbrachte seine letzten Lebensjahre in Frankfurt/M., wo er am 27. Oktober 1924 starb. Begraben wurde er drei Tage später in Baumholder.

Quellen / Literatur

  • Privatarchiv und Mitteilungen von Gottfried Heß, Simmern.
  • Achim R. Baumgarten, 1000 Jahre Altweidelbach, Altweidelbach 2006, S. 743-745.

Doris Wesner, Simmern
Heft 136 | Stand: 06/2008